Dank EasyBirthing habe ich schon in der Schwangerschaft eine intensive Bindung zu meiner Tochter aufbauen können. Durch die gemeinsame Vorbereitung auf die Geburt bin ich meinem Mann sehr nahe bekommen. Das gab mir starkes Vertrauen und große Zuversicht für die Geburt und die Zeit danach als zweifache Mutter. Die Geburt unserer Tochter erlebte ich sehr wach und intensiv, danach habe ich mich so lebendig wie selten gefühlt. Ich war in Hypnose und gleichzeitig klar in all meinen Sinnen. So konnte ich die Geburt ohne Schmerzmittel erleben und ohne den Nebel einer PDA wahrnehmen. Ich bin sehr stolz, alles ohne Medikamente und allein mit der Kraft der Natur geschafft zu haben. Die sehr gute Vorbereitung und die Begleitung durch meinen Mann hat die Geburt zu einem unvergesslichen, gemeinsamen Erlebnis gemacht.
Die Geburt meines ersten Kindes hat zwar, von der ersten Wehe bis mein Sohn auf der Welt war, unter 3 Stunden gedauert, allerdings habe ich mit der PDA sehr negative Erfahrungen gemacht. Danach habe ich mir geschworen, bei der zweiten Geburt alternative Wege zu gehen.
Auf der Suche nach solchen habe ich wenige Wochen vor der Geburt meiner Tochter mit meinem Mann über verschiedene Optionen nachgedacht. Aus medizinischen Gründen war klar, dass ich meine Tochter in der Klinik zur Welt bringen musste, ein Geburtshaus kam leider nicht in Frage.
So habe ich mich ausführlich mit dem Konzept des „HypnoBirthing“ befasst. Wir fanden die Idee, unser Kind unter Hypnose zur Welt zu bringen sehr vielversprechend. Leider gab es keinen Kurs, der uns diese Philosophie in den nur noch verbleibenden 4 Schwangerschaftswochen hätten nahebringen können. Da kam schnell die Idee auf, ein eigenes Konzept dazu zu erstellen. Ich habe gemeinsam mit meinem Mann überlegt, welche Mechanismen aus der Hypnose für uns bei der Geburt sinnvoll wären.
Ich fand die ganze Sache sehr spannend, hatte aber auch Zweifel, ob die Methode für mich in Frage käme. Ich stand der Hypnose eher skeptisch gegenüber, da ich ein sehr kopfgesteuerter Mensch bin und Dinge schwer visualisieren kann. Dennoch habe ich es ausprobiert und wurde schnell eines Besseren belehrt. Mein Mann hat mir eine Affirmations-MP3 mit meinen selbst gewählten Affirmationen erstellt, die mir sehr viel gebracht hat. Diese habe ich mir 4 Wochen lang täglich angehört. Dabei konnte ich sehr leicht und schnell entspannen und noch dazu ein positives Gefühl meinem Kind und der Geburt gegenüber aufzubauen. Des Weiteren habe ich mich einen Nachmittag hingesetzt und habe mir anhand der Easybirthing Geburtswunschliste überlegt, wie die Geburt meines Kindes im Detail ablaufen sollte. Das war für mich anfangs sehr schwierig, da ich dachte, ich könne eh nicht viel beeinflussen. Als ich diese dann doch erstellt hatte, bin ich sie mit meinem Mann durchgegangen, so dass er genau wusste, was ich mir wünschte. Zudem haben wir verschiedene Werkzeuge bei mir in Hypnose installiert, die mich bei etwaigen Schmerzen unterstützen sollten. Zudem habe ich gelernt, mich selbst in Hypnose zu versetzen und die installierten Mechanismen abzurufen. Ich habe dies nach kurzer Anweisung nach dem Vorbild der erstellten MP3 gemacht und es hat schon beim ersten Mal erstaunlich gut funktioniert, obwohl ich es noch nie vorher gemacht hatte. Damit war die nächste Hürde geschafft, so dass ich im Ernstfall sogar allein die Geburt durchmachen konnte, ohne dass mein Mann als Unterstützung dabei ist.
Ich habe schon nach wenigen Tagen, in denen ich mich mit EasyBirthing beschäftigte, gemerkt, dass sich meine Einstellung zum Thema Geburt derart zum Positiven gewandelt hat, dass ich diese kaum mehr erwarten konnte und ihr voller Vorfreude, Spannung und Wohlwollen entgegen blickte. Und das war aufgrund der negativen Erfahrung der letzten Geburt unglaublich. Allerdings hat mich meine Tochter noch ein bisschen auf die Folter gespannt, da sie sich erst 5 Tage nach dem errechneten Termin angekündigt hat und zwar so:
Ich hatte um 2.20 Uhr einen Blasensprung und anschließend sofort Wellen im regelmäßigen 3 Minuten Rhythmus. Die Wellen kamen und gingen und waren sehr gut auszuhalten, indem ich eine Mischung zwischen Schlaf- und langsamer Atmung angewendet habe. Ich habe sehr langsam, wie bei der langsamen Atmung, durch die Nase eingeatmet und dabei konzentriert gezählt, bis die Einatmung abgeschlossen war, ohne mich an Zahlenwerte zu halten. Das anschließende langsame Ausatmen ist durch den leicht geöffneten Mund erfolgt. Auch hierbei habe ich strickt gezählt, soweit ich gekommen bin. Durch die Fokussierung auf das Zählen konnte ich die Konzentration auf mich lenken, ganz bei mir sein und hatte gleichzeitig etwas, an dem ich mich „festhalten“ konnte. Nachdem ich die Regelmäßigkeit der Wellen für mich manifestiert habe, habe ich meinen Mann gegen 2.50 Uhr geweckt. So ganz war ich immer noch nicht überzeugt, dass ich mich mitten in der Geburt befand, denn die Wellen waren sehr gut aushaltbar. Mittlerweile hatten die Wellen einen Abstand von 2 Minuten und plötzlich wurde ich nervös, als mein Mann noch anfing zu duschen.
Intuitiv habe ich gemerkt, dass es wohl nun doch recht schnell gehen würde, auch wenn ich mir bis dahin alle Zeit der Welt gelassen hatte. Mein Mann hat um 3:09 Uhr das Babyphone zu den Nachbarn gebracht, die auf unser erstes schlafendes Kind Acht geben konnten. Im Hof abgekommen war mir dann endgültig klar geworden, dass ich bald mein Kind bekommen würde, denn mir war plötzlich so übel, dass ich mich an Ort und Stelle übergeben musste. Im Auto hat mein Mann um 3:16 Uhr in der Klinik unser Kommen angekündigt und mich anschließend durch wenige Worte in Hypnose versetzt. Die Autofahrt verging für mich wie im Flug bis wir um 3.30 Uhr in der Klinik angekommen waren. Wir konnten trotz heftiger Wellen gemeinsam zur Geburtshilfestation laufen, wie wir das geplant hatten. Dort hat uns die Hebamme in Empfang genommen und mein Mann hat berichtet, wie wir uns die Geburt unseres Kindes vorstellten.
Zudem hat er dort sofort die Führung übernommen und hat mich fortwährend hypnotisch begleitet, was mir unglaublich viel gebracht hat. Er hat es dadurch geschafft, mich in einer angenehmen Trance zu halten. Die Hebamme blieb komplett im Hintergrund, was ich als äußerst positiv wahrgenommen habe. Ich habe, wie ich es mir vorgenommen hatte, „nur“ mitgearbeitet, was mein Körper und meine Tochter in dem Moment von mir benötigt haben und konnte die Kontrolle komplett abgeben. Das hatte ich vorher bezweifelt, ob mir das als kopfgesteuerter Mensch gelänge, doch es war sehr einfach. Ich habe während der Austreibungsphase die Easybirthing Geburtsatmung/Sanftes Pressen angewendet und dadurch hatte ich das Gefühl, mein Kind sehr effektiv nach unten zu schieben. Das alles ist genau in dem Fluss passiert, den meine Tochter benötigt hat. Durch die gelernte Atemtechnik konnte die Austreibungsphase sehr schnell durchlaufen werden und nach 3 Wellen war der Kopf geboren, eine weitere Welle später war Maria da (3.44 Uhr).
Die Hebamme hat uns bestätigt, dass meine Technik sehr effektiv war und dass sie dies selten so erlebt hat. Anschließend durften wir mit unserer Tochter auf meinem Bauch 20 Minuten ausschnaufen bis uns die Hebamme darauf aufmerksam machte, dass die Ausscheidung der Plazenta noch ausstand. Sie wollte diese an der Nabelschnur nach außen ziehen, was ich aber sofort abgelehnt habe, da ich auch hier dem natürlichen Vorgang nicht gegenarbeiten wollte. Ich habe mich noch einmal konzentriert und eine weitere Presswelle später war auch der Mutterkuchen geboren. Ich war während der Geburt zwar in Trance, aber dennoch völlig klar im Kopf, was mich die Geburt sehr intensiv erleben ließ. Ich habe mich sofort nach der Geburt unglaublich fit gefühlt, wie wenn ich Bäume ausreißen könnte.
Das war kein Vergleich zur letzten Geburt unter dem Einfluss der PDA. Nachdem es auch unserer Maria sehr gut ging, haben wir entschieden, das Krankenhaus schnell wieder zu verlassen, so dass wir 7 Stunden nach der Entbindung wohlbehalten zu Hause angekommen waren.
Hanna, 35 Jahre aus München